Karnevalistisch mit dem Sitzungspräsidenten

(13. April 2022) Zum Abschluss des Frühjahrsprogramms des Kulturkreises Wiehl wurde es karnevalistisch mit dem „Sitzungspräsidenten“ im Burghaus Bielstein. Der war mit Narrenkappe und der rotweißen Jacke gut ausgestattet.
Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski Es fehlte auch nicht das wichtigste Utensil, das dank Köbes Hans-Joachim Klein immer wieder neu befüllt bereitstand: ein Glas Kölsch. Ein paar Stützbier auf dem Barhocker und dann läuft alles bei seinem Job, verzählte er direkt mal dem Publikum. Der Sitzungspräsident hatte nur noch wenige Stunden bis zur feierlichen Proklamation des Prinzenpaares der KG Raderdolle Spritköpp von 1493 e.V. – ohne Zweifel das gesellschaftliche Highlight des Jahres. Er passte auf, dass alles klappt – Karneval dürfe man schließlich nicht den Amateuren überlassen. Mit ihm fieberte das Burghaus auf den Beginn der Sitzung hin und zwischenzeitlich kam der Sitzungspräsident schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen.

„Von nix ne Ahnung, aber zu allem ne Meinung!“ haben für ihn nur die anderen. So wie sein Kumpel, bei dem er sich fragt „Ist der so blöd oder nimmt der Unterricht?“. Er selbst sei der Domian des Karnevals und hatte viel zu erzählen. Nicht nur über die Ausflüge des Elferrates. Er selbst sei in Kämpfer und habe sein Leben dem Verein geopfert. Den Alkoholismus habe er dabei als unvermeidlichen Kollateralschaden der fünften Jahreszeit akzeptiert, betonte er leicht lallend. Gerne fügte er seinen Erzählungen hinzu: „Lass mer nich läppsch werden an der Stelle“. Es gab so einiges, was ihn beschäftigte – nicht nur der eigene Nachwuchs, der nicht in seine Fußstapfen beim Karnevalsverein treten wolle, sondern lieber in Greifswald studiere. Aufreger sei für ihn auch die Hamsterei, die jetzt wieder anfange. Sein Nachbar habe so viel Sonnenöl im Keller, dass er schon offiziell zur OPEC gehöre. Es werde leider alles immer teurer, klagte er, und letzte Woche hätten sie sogar an der Tankstelle neben der Zapfsäule einen Seelsorger hingestellt.

Volker Weininger hat seit 2009 mehrere preisgekrönte Kabarettprogramme auf die Bühne gebracht. Außerdem ist er als Autor tätig und schreibt etwa für die Kölner Stunksitzung. In der Eicherscheider Tenne war er schon bei der Dorfsitzung zu Gast. Seit 2012 mischt Volker Weininger in seiner Type als „Der Sitzungspräsident“ im Kölner Karneval mit und ist dort auch regelmäßig in der ARD-Fernsehsitzung zu sehen. 2019 erfüllt er sich dann einen langgehegten Wunsch und gönnt seinem Sitzungspräsidenten endlich ein abendfüllendes Programm. Und in Bielstein ging das Fastenbrechen Deluxe mit dem Sitzungspräsidenten in die nächste Runde. Ohne Zugabe entließ ihn das Publikum natürlich nicht.

Vera Marzinski

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