Professor Dr. Bernd Raffelhüschen
Das Thema ist brisant und was der Redner zu sagen hatte, eignete sich kaum zur Beruhigung. Er ließ es an Deutlichkeit nicht fehlen, als es darum ging, die Folgen der demografischen Entwicklung für die Rentenversicherung zu beschreiben. So bedeutet Verlängerung der Lebensarbeitszeit nichts anderes als verringerte Renten. Das gleiche gilt für die Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors. Im Ergebnis läuft alles auf eine Senkung des Rentenniveaus auf 40 Prozent heraus. Damit wird das Rentensystem insgesamt stabiler, wenn auch auf stark verringertem Niveau.
Der Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwirtschaft an der Universität Freiburg und Mitglied der Rürup-Kommission würzte seinen Vortrag mit einer guten Portion schwarzen Humors, doch machte er deutlich, dass niemand schwarz sehen müsse. "Wir haben die reichsten Rentner, die es je in Deutschland gab, und es ist das reichste Deutschland, das wir je hatten", so der Redner. Die Notwendigkeit privater Vorsorge jedoch sei unbestritten. Genau hier liegt jedoch ein Schwachpunkt, so Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus in seiner Begrüßung: Im Durchschnitt beschäftigt sich ein Arbeitnehmer rund 45 Minuten im Jahr mit seiner Altersabsicherung, mit der Anschaffung eines neuen Autos jedoch 15 Stunden.
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Fotos: Christian Melzer