Zwei oberbergische Musiker-Legenden: Bielecke und Wirth

(3. April 2023) Michael Bielecke und Ernie Wirth feierten gemeinsam ihren 70. Geburtstag und zudem ihr 55-jähriges Bühnenjubiläum. Und das Ganze mit einem Querschnitt aus Musik von den 1960er- bis 1990er-Jahren.
Zum 55-jährigen Bühnenjubiläum und runden Geburtstagen präsentierten „bieleckewirth70“ ein Programm aus ihren Lieblingsstücken mit Bassist Hans-Joachim Klein (li), Manuel Marcos an der Gitarre und am Schlagzeug Matthias Bielecke. Foto:Vera Marzinski
Zum 55-jährigen Bühnenjubiläum und runden Geburtstagen präsentierten „bieleckewirth70“ ein Programm aus ihren Lieblingsstücken mit Bassist Hans-Joachim Klein (li), Manuel Marcos an der Gitarre und am Schlagzeug Matthias Bielecke. Foto:Vera Marzinski Unter dem Titel „Legenden“ und dann auch noch mit echten Oberbergern fand das besondere Konzert gleich zwei Mal im Burghaus Bielstein zum Abschluss des Kulturkreis-Wiehl-Frühjahrsprogramms 2023 statt. 1968 war es, als die beiden 15jährigen mit ihren Gitarren gemeinsam übten. Mit ihrer ersten Band „Connection“ hatten sie ab 1969 unzählige Auftritte auf Schulbällen und Jugendtanzabenden von Wipperfürth bis Morsbach und von Bergneustadt bis Bergisch Gladbach. Beide studierten nach der Schule auf Lehramt – Wirth war Lehrer an der Gesamtschule in Derschlag, Bielecke Leiter der Grundschule Müllenbach. Und mit der Musik ging es auch weiter – zunächst mit der Band „Baldenberg“. Da kamen viele Stücke zusammen, die sie in den 55 Jahren teilweise gemeinsam gespielt hatten. Einen Querschnitt mit 28 Stücken präsentierten sie den Gästen im Burghaus. Angefangen mit Buddy Hollys „Heartbeat“ über „Under the boardwald“ bis zu „Roll over beethoven“. Michael Bielecke begann zwar auch mit der Gitarre, wechselte aber zum Keyboard und bereicherte schon so manche Band mit seinem Spiel und Gesang. Foto:Vera MarzinskiMichael Bielecke begann zwar auch mit der Gitarre, wechselte aber zum Keyboard und bereicherte schon so manche Band mit seinem Spiel und Gesang. Foto:Vera Marzinski Zudem bauten sie ein paar Rätsel zu den Stücken ein und verlosten so einige Silberscheiben. So fragten sie nach einem Komponisten, von dem sie das eher unbekanntere „Rebecca“ sangen. Ein Gast wusste relativ schnell, dass es sich nur um Albert Hammond handeln könne. Die „Beatles“ mussten natürlich auch unbedingt mit ins Programm - unter anderem „Strawberry fields forever“. Aufgrund der melancholisch-verträumten Grundstimmung gilt dieses Stück als Beispiel psychedelischer Popmusik schlechthin. Es war nur als Studioprodukte gedacht - und Michael Bielecke meinte „Klar können wir das auch hier spielen“ – klappte super und das Publikum war begeistert. Bielecke hatte schon früh das Klavier und Keyboard für sich entdeckt, was er auch an diesem Abend bespielte. Neben den beiden Jubilaren auf der Bühne: Ausnahmegitarrist Manuel Marcos und für den guten Rhythmus sorgten Bassist Hans-Joachim Klein und Matthias Bielecke am Schlagzeug. Ernie Wirth singt und spielt auch wieder bei der „Christmas party“ im Dezember mit und hat diverse eigene Band-Projekte. Foto:Vera MarzinskiErnie Wirth singt und spielt auch wieder bei der „Christmas party“ im Dezember mit und hat diverse eigene Band-Projekte. Foto:Vera Marzinski „Kurz nachdem wir angefangen haben, kam einer aus unserer Klasse dazu“, erzählte Wirth. Noch ein Michael, der aber kurz in „M“ umbenannt wurde. „M“ Jäger spielte auch Gitarre - nur drei Gitarristen waren einer zu viel. So musste einer den Bass spielen und Bielecke neckte „M“ damit, das vier Saiten für ihn genug wären. Zum Legenden-Jubiläum kam er natürlich auch für ein Medley auf die Bühne. Zum Rückblick auf alte Schulzeiten gab es unter anderem das „Daydream believer“ von „The Monkees“. „Als wir Mitte 40 waren, überlegten wir, ob man nach 50 noch Musik machen könne“, so Ernie Wirth. Kann man, wie das Publikum hören und sehen konnte. Beide spielen immer noch in diversen Bands – Ernie Wirth mit seinen „Richard Ernst & die Grammophoniker“, der „Ernie Wirth Band“ und der „Soulband“. Außerdem ist er auch bei der „Christmas Rock Band“ vor Weihnachten im Burghaus dabei. Michael Bielecke ist schon oft am 11.11. mit den „Driem Boys“ hier gewesen und auch mit der „Break Down Blues Band“ stand er in Bielstein auf der Bühne. Vor vier Jahren ging bei ihm nach einer Wirbelsäulen-OP erst mal nichts mehr – aber er stand schon wieder des Öfteren mit Unterstützung auf der Bühne. Bei den zwei Konzerten „bieleckewirth70“ merkte man nichts mehr davon – und seine Stimme ist grandios wie eh und je. Gemeinsam mit Ernie Wirth kommentierte und moderierte er zudem bei beiden Konzerten. Und Bielecke erzählte, dass sein Lieblingsmusiker Billy Joel mal gesagt habe „Wenn ein Song gut ist, kann man ihn auf dem Klavier, auf der Gitarre oder dem Kamm spielen - er klingt immer gut“. So einer sei das „Both sides now“ von Joni Mitchell. Sogar in die Country-Sparte schwenkten sie mit einem Stück von Keath Urban und „Oasis“ blieb auch nicht außen vor. Ein sehr abwechslungsreiches Konzert mit tollen Musikern, die gemeinsam unzählige Auftritte absolvierten und vier CDs mit eigenen Songs produzierten und irgendwann feststellten - „plötzlich“ sind 55 Jahre vorbei... Ob es zum 75. Geburtstag und 60jährigen Bühnenjubiläum wohl wieder so ein tolles Konzert gibt?

Vera Marzinski

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