Partnerschaft Wiehl-Hem: Zeitzeugenbroschüre wurde vorgestellt

(16. Februar 2006) Der Deutsch-Französische Partnerschaftsverein Wiehl-Hem hat in einer jetzt veröffentlichen Broschüre deutsche und französische Zeitzeugen zu Wort kommen lassen, die das Ende des zweiten Weltkriegs bewusst erlebt haben.
Diese ca. 40 Seiten umfassende deutsch-französische Dokumentation ist im Kulturamt der Stadt Wiehl kostenlos zu erhalten.

Nie wieder - plus jamais ca!

"Wer vor der Vergangenheit die Augen schließt, wird blind für die Gegenwart. Erinnern heißt, eines Geschehens so ehrlich zu gedenken, dass es zu einem Teil des eigenen Inneren wird."

Diese Worte des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestages des Kriegsendes 1985 waren 20 Jahre später - also 2005 - Anlass für den Deutsch-Französischen Partnerschaftsverein Wiehl, die Vergangenheit ins Gedächtnis zu rufen. Es wird Zeit, denn diejenigen, die sich noch selbst an das Inferno des zweiten Weltkriegs erinnern, sind inzwischen alt, und die Zahl wird immer geringer. Es ging um ein deutsch-französisches Unternehmen, um Berichte aus den letzten Kriegswochen, wie sie sowohl von den Franzosen als auch von uns Deutschen erlebt wurden.

"Jetzt - ein Menschenalter nach dem Ende des größten Elends des 20. Jahrhunderts - bleibt uns Alten nicht mehr viel Zeit, der Jugend zu erklären, warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wach zu halten. Wir haben aus unserer eigenen Geschichte gelernt, wozu der Mensch fähig ist. Deshalb dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass so etwas nie wieder geschehen kann, weil wir Menschen anders oder besser geworden sind", schreibt die Vorsitzende des Wiehler Partnerschaftsvereins in ihrem Vorwort zu der Schrift, in der insgesamt elf deutsche und französische Zeitzeugen ihre Erlebnisse veröffentlichten.

Der Hemer Bürgermeister Francis Vercamer schreibt einleitend: "Plus jamais ca! Nie wieder!! Es klingt wie ein täglicher Aufruf zum Zusammenschluss der Männer und Frauen in Frankreich und Deutschland, um kommenden Generationen eine bessere Zukunft zu bieten. Wer konnte vor 60 Jahren, am Ende des schrecklichsten Konflikts, den unser Kontinent jemals erlebt hat, glauben, dass das Wunder des europäischen Zusammenschlusses funktionieren würde und über lange Zeit Friede, Freiheit und Wohlstand garantieren könnte? Dieses Wunder ist geschehen."

Die Stadt Wiehl und der Partnerschaftsverein hatten die Zeitzeugen und alle die, die geholfen hatten, diese beeindruckende Dokumentation herzustellen, zu einem kleinen Empfang ins Foyer der Wiehler Sparkasse eingeladen.

Bürgermeister Becker-Blonigen, der in seinem Broschüren-Vorwort geschrieben hatte: "Es darf nicht sein, dass mit den Augenzeugen das Bewusstsein dessen schwindet, was Menschen zu tun imstande sind. Aber auch dessen, was die ältere Generation zu leisten imstande war" eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste, insbesondere die anwesenden Zeitzeugen. In seiner Ansprache unterstrich Bürgermeister Becker-Blonigen die Wichtigkeit, sich an die Geschichte des letzten großen Konflikts zu erinnern, an Diktatur und Totalitarismus, an Zerstörung und Leid. "Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden" zitierte der Bürgermeister Rosa Luxemburg. Und schloss seine Ansprache mit den Worten "Menschenrechte sind unteilbar".

Die Zeitzeugin Hildegunde Janas und der Zeitzeuge Dr. Dieter Fuchs lasen ihre Erinnerungen und hinterließen damit bei den Zuhörern offensichtliche Betroffenheit.

Für die musikalische Umrahmung dieses beeindruckenden Abends sorgten die vielfach ausgezeichneten Pianisten Luisa Imorde und Christoph Stöber.

Marianne Stitz

Bilderserie

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