Das neue Wiehler Bad – der Startschuss rückt näher! Stadt Wiehl informiert Bürger über den Stand der Planungen

(17. Februar 2014) In den Medien wurde bereits über die laufenden Planungen für ein neues Schwimmbad in Wiehl berichtet. Anfang April hat der Stadtrat über den Planungsentwurf zu entscheiden, der bis dahin fertiggestellt sein wird. Am Donnerstag, 20. März 2014 um 19.00 Uhr wird es in der Mensa des Wiehler Gymnasiums eine Informationsveranstaltung der Stadt Wiehl geben, in der die beteiligten Fachplaner und das Planungsteam des Rathauses das Gesamtprojekt ausführlich vorstellen.
Aber warum eigentlich ein neues Bad?

Das Hallenbad in Bielstein ist mit samt seiner Technik über 40 Jahre alt. Es kann jederzeit passieren, dass in diesem Bad Schäden entstehen, die nicht mehr mit einer Reparatur zu beheben sind. Eine Sanierung wäre theoretisch möglich, würde aber rund 4-5 Mio € kosten. Diese Ausgabe stünde in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis. Das Bad hätte dieselbe Größe wie heute und wäre weiterhin nicht barrierefrei, wenig attraktiv und im Komplex des Schulzentrums schlecht erreichbar.

Das Freibad in Bielstein wird seit einigen Jahren von einem sehr aktiven Förderverein unterstützt und stetig attraktiver gestaltet. Die dortigen Betriebskosten sind unter Berücksichtigung der Besucherzahlen relativ gering und es besteht der politische Wille, Bielstein als Schwimmbadstandort nicht vollständig aufzugeben. Nach der für Herbst 2014 geplanten Beckensanierung wird dieses Bad auch für die nächsten Jahre betriebsbereit sein. Das Freibad in Wiehl ist ebenfalls in die Jahre gekommen. Zahlreiche Reparaturen verursachen ständig steigende Unterhaltungskosten, eine Sanierung wäre mittelfristig unumgänglich. Gleichzeitig ist auch in Wiehl der Trend erkennbar, dass immer weniger Menschen Freibäder aufsuchen. Waren bei uns in den 1980iger Jahren noch bis zu 100.000 Besucher pro Saison im Bad, sind es in den vergangenen 5 Jahren nur noch 20.000-35.000 pro Saison gewesen.

In der Summe stehen also derzeit zwei Freibäder und ein kleines, marodes Hallenbad zur Verfügung. Da es mehrheitlicher politischer Wille in Wiehl ist, ganzjähriges Schwimmen für Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit zu ermöglichen, gleichzeitig aber die Kosten in einem dauerhaft leistbaren Rahmen zu halten, hat der Rat die Verwaltung beauftragt, ein solches Bad in Wiehl-Zentrum zu planen. Anfangs wurde noch die Möglichkeit geprüft, ein kombiniertes Hallen- und Freibad zu bauen, diese Lösung wurde aber aufgrund der sehr hohen Kosten nach den ersten Kostenschätzungen verworfen.

Da mit dem Wiehler Freibad allerdings große emotionale Verbundenheit besteht, hat das Planungsteam einen Vorschlag gemacht, mit dem der Flair eines Freibades kostengünstig erhalten und gleichzeitig das Bad ganzjährig genutzt werden kann. Durch eine großzügig zu öffnende Fassade, den Erhalt des Springerbeckens und des Sprungturms, den zusätzlichen Bau eines ganzjährig im Außenbereich nutzbaren Warmwasserbeckens mit Sole, einem Wasserspielplatz für Kinder und einen Beachbereich mit Sand, Beach-Bar, Liegen und Strandkörben wird am Ufer der Wiehl künftig ein attraktives Angebot vorgehalten, das für alle Bevölkerungsgruppen etwas anzubieten hat. Im Innenbereich des Bades, das künftig mit der Eissporthalle ein neues gemeinsames Foyer haben wird, gibt es dann ein 25-Meter-Sportbecken mit 5 Bahnen, ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden, eine attraktive Kinderspiellandschaft, eine Wasserrutsche und eine kleine Cafeteria.

Dieser kleineren und wesentlich günstigeren Lösung ist der Rat der Stadt Wiehl im Sommer 2013 mit großer Mehrheit gefolgt. Durch den Standort neben der Eissporthalle können Synergie-Effekte genutzt werden, z.B. durch die Abwärme der Eismaschine, die vorhandene Solaranlage, aber auch personeller Art.

Informationsbedarf bestand in den politischen Gremien lediglich bezüglich des Warmwasser-Außenbeckens mit Sole. Bei einem solchen ganzjährig nutzbaren Becken handelt es sich um ein zusätzliches Angebot für ein Hallenbad und nicht um ein Freibad. Das warme Wasser dient der Entspannung, die Sole hilft bei rheumatischen Beschwerden, Hautproblemen und führt zu einem allgemeinen Wohlbefinden. Nicht ohne Grund steigt bundesweit die Zahl der Solebecken seit vielen Jahren an. Vergleichbare Bäder werden Umfragen zufolge von bis zu 30% der Kunden ausschließlich wegen der Solebecken aufgesucht. Ungeachtet der Sole, handelt es sich letztlich aber bei diesem ganzjährigen Außenbecken um eine attraktive Ergänzung des Hallenbades für alle Bürgerinnen und Bürger.

Alternativ wurde von einem Stadtverordneten ein Naturschwimmteich vorgeschlagen. Der Rat der Stadt Wiehl hat diesen Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt, da dieser Schwimmteich nach der vorgelegten Kostenschätzung mit 1,3 Mio. € etwa dreimal teurer wäre als das Solebecken. Auch bei den dauerhaften Betriebskosten liegt der Schwimmteich weit über denen eines Solebeckens. Hinzu käme, dass dieser Schwimmteich nicht wärmer als 25 Grad werden darf und an den wenigen heißen Spitzentagen im Sommer bei zu vielen Besuchern möglicherweise geschlossen werden müsste, wie das Beispiel im Kölner Lentpark in den vergangenen Jahren mehrfach gezeigt hat. Wiehl hat derzeit für rund 260 Tage im Jahr kein angemessenes Angebot für öffentliches Schwimmen. Mit dem neuen Bad wird kein Spaßbad errichtet, sondern ein attraktives Bad mit einem guten Kompromiss für alle heutigen Freibadbesucher.

Peter Madel
Betriebsleiter FSW

Maik Adomeit
Baudezernent der Stadt Wiehl
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