Wiehler Jazztage 2007: Jazz in der Kneipe

(15. Mai 2007) Ein kontrastreiches Musikangebot - von Blues über Rock bis zum Swing - erlebten die Gäste des Kneipen-Jazz im Rahmen der Wiehler Jazztage. Vier Lokalitäten mit vier unterschiedlichen Bands. Da konnte sich jeder das aussuchen, was ihr oder ihm am Besten gefiel oder einfach alles mitnehmen beim Spaziergang durch Wiehl.
So war auch für einen Dienstagabend viel Volk auf der Straße - die tingelnden Kneipen-Jazz-Freunde. Die vorgegebene Reihenfolge einhalten - das ging fast gar nicht, denn schon kurz nach 19:30 Uhr war die "Alte Posthalterei" überfüllt. Jazz in der KneipeJazz in der Kneipe Rainer Fabek, Klaus Goecke, Horst Rieger, Sängerin Julia Wittfeld und Hans Reumann gaben hier Jazz-Standards vom Feinsten zum Besten. Mit ihrer typischen Leichtigkeit und als einzige Band die wirklich Jazz präsentierte, begeisterten "Tunie up" mit "Girl from Ipanema", "Fly me to the moon", "Night and day", "Honeysuckle rose" oder "The lady is a tramp". Eben alle wundervollen Standards, die ein Jazz-Liebhaber so gerne hört. Dazu noch in einer gekonnten Darbietung und mit einer hervorragenden Sängerin. Julia Wittfeld sang mit viel Ausdruck und ergänzt die Formation perfekt. Bereits zum dritten Mal in Folge unterbreiteten "Tune up" ihr Repertoire - von Bossa bis Swing, von Blues bis Bop - in der Posthalterei. Die vier Musiker aus Wiehl, Lindlar und Köln sowie die Sängerin Julia Wittfeld boten ein Programm mit einem weiten musikalischen Spektrum. Jazz in der KneipeJazz in der Kneipe
"Was sie erwartet ist Musik" kündigte Bandleader Hans-Werner Backhaus im Checkpoint an, als die "Next Blues Generation" startete. Eine Zeitreise durch die Geschichte des Blues, teilweise mit deutschen Texten boten die sieben Musiker. Neben Vater Hans-Werner Backhaus zählen zu "Next Blues Generation" noch dessen Kinder Sam (Gitarre und Gesang), Frank (Schlagzeug und Gesang) und Ruth (Gesang), außerdem Torsten Ruland (Blues Harp), Jürgen Raffelsieper (Gitarre) und Thomas Gläser (Bass). "Mein Weg", ein Stück, das von einem jungen Mann auf der Suche nach einer Anlaufstelle sucht, verband Hans-Werner Backhaus auch mit dem Checkpoint - eine Anlaufstelle für Jugendliche in Wiehl. Eigenkompositionen und Coverstücke klangen an diesem Abend mal wieder im "Checkpoint", wo die Band bereits schon mehrfach zum Kneipnen-Jazz der Wiehler Jazztage aufspielte. Jazz in der Kneipe Jazz in der Kneipe Die perfekte Atmosphäre für eine Band, deren Rezept Blues, Rock und eine Prise Funk und Soul ist, hat einwandfrei das "Sümpfchen". Hier ließ die Bluesrock-Band "Sniffy Dogs" die 70er Jahre wieder aufleben - von Jimi Hendrix bis ZZ Top. Schlagzeuger Benny Schmitges etwas erhoben auf einem Podest, nahm sogar sein Schlagzeug auseinander und bespielte die Einzelteile. Herausragend: Blues-Soul-Röhre Guido Molzberger. Jedes Stück wird mit ihm zu einem Erlebnis. Von "Mary had a little lamb" von Buddy Guy bis hin zu "Get my motor working". Uwe E. Hombach dazu an der Gitarre und am Bass F. - da kam in Null-komma-nichts Stimmung auf, denn "Sniffy Dogs" machen die Art Musik, bei der die Zuhörer "abfahren"! Und damit sind sie in der rheinischen und oberbergischen Musikszene bekannt geworden. Jazz in der Kneipe Jazz in der Kneipe Schlusspunkt - von den Startzeiten her - setzte die oberbergische Rockband "Speed Limit", die als Coverspezialist bekannt ist und bereits vor drei Jahren ihr 25-jähriges Jubiläum feierte. Im Schummerlicht des Black-Box-Schlauches - "In einer so schmalen, langen Räumlichkeit spielten wir noch nie", stellte Sänger Ralf Korn fest - rockten die fünf Musiker das Haus. Jazzig wurde es hier überhaupt nicht, aber Rock und Blues Freunde kamen voll auf ihre Kosten. Ob "Jumping jack flash" oder "Knockbush" - es fetzte. Aber auch etwas ruhigere Stücke, wie der Jimi Hendrix-Blues "Wishing well" - gesungen von Gitarrist Burkhardt Lipps - mischten sich ins Programm. Die Rhythmuscrew mit Stefan Hilgermann am Schlagzeug und Uli Pohl am Bass wird seit Herbst 2006 von Ernie Wirth unterstützt, der für eine "straighte" Rhythmusgitarre und die Backingvocals zuständig ist. Wer dann genug von Rock und Blues hatte, ging dann wieder in die "Alte Posthalterei" zu entspannenden Jazzklängen.

Im Vorfeld konnten in diesem Jahr bereits 400 Karten verkauft werden. Am Kneipen-Jazz-Abend standen so einige Musik-Fans ohne Karten etwas verloren vor den Kneipen, aber dem konnte glücklicherweise Abhilfe geschaffen werden - sie fanden mit Stempel auch noch Einlass. Das Wetter hatte in diesem Jahr einigermaßen mitgespielt - letztes Jahr schüttete es ein wenig von oben -, so dass das Flanieren von Kneipe zu Kneipe recht angenehm war. Bis zu später Stunde klang es aus den vier Kneipen - vielleicht werden es ja im nächsten Jahr wieder mehr.

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Hotel zur Post: Tune up
Checkpoint: Next Blues Generation
Sümpfchen: Sniffy Dogs
Black Box: Speed Limit