Der Himmel auf Erden – zum Schreien komisch

(17. Januar 2016) Die Jean-Stuart-Komödie in der deutschen Fassung von Horst Leonhard „Im Himmel ist kein Zimmer frei“ ist wiedermal ein vielversprechender Stoff, den Regisseur Raimund Binder für das Ensemble des Schau-Spiel-Studios Oberberg ausgesucht hat.
Foto: Christian MelzerFoto: Christian Melzer Die Komödie beginnt eher tragisch und dennoch komisch – mit dem Unfalltod von Paul. Und dann nehmen die turbulenten Verwechslungen ihren Lauf – nicht nur für Boulevardtheater-Fans der Himmel auf Erden und zum Schreien komisch. In „Im Himmel ist kein Zimmer frei“ gipfeln turbulente Situationen und aberwitzige Verwechslungen in einem komödiantischen Chaos, sehr zum Vergnügen des Publikums im Schau-Spiel-Studio Oberberg.

Im Himmel kein Zimmer frei? Kaum vorstellbar, aber da dort der Computer abgestürzt ist, weiß Petrus (Hartwig Steinmetz) nicht, welches Zimmer er Paul (Eckhard Pfiffer) geben soll. Der hatte einen Verkehrsunfall und findet sich plötzlich im Himmel wieder. Da Petrus ob des Computerausfalls nirgends Pauls Namen finden und feststellen kann, ob sein Ableben auch fristgemäß erfolgt ist, wird es problematisch, denn er steht vor einem Dilemma: ohne schriftliche Bestätigung sind ihm die Hände gebunden. Und da im Himmel kein Zimmer frei ist, in dem Paul die Computerpanne aussitzen könnte, sieht Petrus nur eine Möglichkeit: Paul muss wieder auf die Erde zurück. So geschieht es, dass Paul sich unvermittelt auf dem Sofa seiner Villa wiederfindet. Doch er ist nicht allein. André (Michael Albrecht), sein Freund und Geschäftspartner, ein ausgemachter Hallodri, hat sich hier - weil er Paul im Urlaub wähnte - häuslich eingerichtet, um sich ungestört mit seiner Geliebten Sophie (Beate Breiderhoff) vergnügen zu können. Zu allem Unglück stellt sich zudem heraus, dass André Sophie gegenüber Pauls Namen und Identität angenommen hat, damit sie nicht dahinter kommt, dass er verheiratet ist. Paul stört also im eigenen Haus, also muss er weg. Als plötzlich auch noch Andrés wütende Ehefrau Irene (Barbara Wiwianka) auftaucht und Maria, die resolute Putzfrau (Sabine Müller) im Personengerangel nicht mehr durchblickt, scheinen die Verwicklungen unentwirrbar.

Raimund Binder hat hier wieder einmal eine hervorragend umgesetzte Komödie auf die Bühne gebracht. Perfekt besetzt mit dem etwas überdrehten und mit heftiger Mimik agierenden Eckhard Pfiffer in der Hauptrolle. Hartwig Steinmetz ist als Petrus ohne weißen Rauschebart – denn der Typ mit dem Bart ist der Weihnachtsmann – mit viel Witz in seiner Rolle. Michael Albrecht kommt souverän in seiner Rolle als André, dem Seitensprung erprobten Ehemann und Kompagnon von Paul, rüber. In der Rolle der etwas leichtgläubigen Geliebten Sophie spielt Beate Breiderhoff mit viel Feingespür für diese Rolle. Die betrogene Ehefrau Irene gibt hervorragend Barbara Wiwianka und Sabine Müller ist grandios als italienische Putzfrau Maria. Das Stück ist noch an folgenden Tagen im Schau-Spiel-Studio Oberberg in Wiehl zu sehen: Mi. 20.01., Fr. 22.01.,Sa. 23.01. (jeweils 20 Uhr), So. 24.01. (18 Uhr), Mi. 27.01., Fr. 29.01., Sa. 30.01. (jeweils 20 Uhr), So. 31.01. (18 Uhr), Mi. 10.02., Fr. 12.02., Sa. 13.02. (jeweils 20 Uhr) und So. 14.02. (18 Uhr).

Vera Marzinski

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