Heißer Abend mit kubanischen Rhythmen

(8. Dezember 2018) „Wie kommt man von Wiehl nach Kuba?“, so die Frage von Olvido Ruiz Castellanos an das Bielsteiner Publikum im Burghaus am Nikolausabend. Sie wusste auch gleich die Antwort: „Einfach gerade aus!“. Gemeinsam mit Pianistin Lázara ‚Cachao‘ López, der Tochter von Orlando ‚Cachaíto“ López - Bassist und Gründungsmitglied des original Buena Vista Social Club - nahm sie die Gäste mit auf eine unterhaltsame musikalische Reise durch das alte Kuba.
Foto: Christian MelzerFoto: Christian Melzer Zwischendurch immer wieder kurze Erklärungen zu den Liedern und zur kubanischen Musik. Insbesondere die des Buena Vista Social Club – und so heißen die beiden auch nicht umsonst „One Night of Buena Vista“. Viel Cha-Cha-Cha, Bolero und weitere südamerikanische Klänge an diesem Abend im Burghaus. Das Publikum musste gleich am Anfang ein „Chan-Chan“ beisteuern. „Ein bisschen was zum Aufwärmen“, so Olvido. Und sie liebt ihren Güiro. Das etwa 30 bis 40 Zentimeter lange, hohle Rhythmusinstrument gehört zur Gruppe der Schrapinstrumente und wird bei einigen Musikstilen Mittel- und Südamerikas verwendet. Ursprünglich wurde der Gürio aus einer ausgehöhlten Kalebasse hergestellt - heute wird er gewöhnlich aus Holz gefertigt. Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski Das Publikum durfte sich auch rhythmisch betätigen und Olvido führte vor, wie man richtig zu der Musik der beiden Damen klatscht. Da fehlte es so einigen doch wohl an der Leidenschaft und dem Rhythmusgefühl der Kubaner. Aber begeistert war das Duo dennoch – und die Gäste sowieso von den beiden. Und welches Lied darf an so einem Abend mit kubanischer Musik nicht fehlen: „Guantanamera“. Da zeigte sich das Publikum sehr textsicher – zumindest beim Refrain. Dieses Stück gab es allerdings erst als Zugabe, nachdem „One Night of Buena Vista“ verdienterweise stehende Ovationen erhalten hatte. Besonders schön auch ihr „Bésame mucho“ – komponiert vom Mexikaner Consuelo Velázquez und mittlerweile ein Jazzstandard. Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski In einem Lied beschrieb Olvido ihre zweieinhalbjährige Tochter, die wohl ein kleiner Wirbelwind sei und abends nicht schlafen wolle. Selbst eine schöne Ballade – die sie zunächst beruhige – würde da nicht viel nützen. Laut ihrer Mutter sei Olvido auch so gewesen. „Arme Mama“, bedauerte die Sängerin, die das Publikum mit ihrer Emotionalität und ihrem Charisma immer wieder mitriss. Der ruhende Pol auf der Bühne dabei Lázara ‚Cachao‘ López, die dafür dem Flügel wunderbare Klänge entlockte. So präsentierte das so unterschiedliche Duo dem Publikum eine spannende Mischung verschiedener Stile – angefangen vom traditionellen Son Cubano über Guarache und vielem mehr.

Vera Marzinski

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