Großer Bahnhof für den Bus

(10. September 2020) Der Reichshofer BürgerBus ist auch in Wiehl unterwegs. Um das Angebot bekannter zu machen, gab's jetzt ein kleines Fest nahe des Haltepunkts Wiehl-Oberholzen – am Oberbergischen Kräuterhaus.
Bürgerbusvereins-Vorsitzender Johannes Heister (l.) beförderte den Wiehler Bürgermeister Ulrich Stücker (r.) und dessen Amtskollegen Rüdiger Gennies mit dem Bürgerbus nach Oberholzen. Foto: Stadt WiehlBürgerbusvereins-Vorsitzender Johannes Heister (l.) beförderte den Wiehler Bürgermeister Ulrich Stücker (r.) und dessen Amtskollegen Rüdiger Gennies mit dem Bürgerbus nach Oberholzen. Foto: Stadt Wiehl Die beiden Bürgermeister waren bereits um 8:00 Uhr beim Start in Denklingen zugestiegen: Johannes Heister, Vorsitzender des BürgerBus Reichshof e.V., beförderte Rüdiger Gennies und Ulrich Stücker sicher durch Reichshofer und Wiehler Dörfer bis Oberholzen. Die Mittwochs-Tour des Bürgerbusses hin zum Wiehler Wochenmarkt stößt auf gute Resonanz – zumindest im ersten Abschnitt. Bei der in Wiehl-Wald beginnenden zweiten Strecke über Pergenroth und Morkepütz gibt es noch „Luft nach oben“. Um verstärkt auf das Angebot hinzuweisen, hatte Vereinsmitglied Jürgen Körber das Bürgerbus-Frühstück am Kräuterhaus organisiert.

Dort warteten Schnittchen und Musik der Schwestern Elisabeth (Hackbrett) und Johanna Seitz (Harfe) auf die geladenen Gäste, zu denen auch die Bürgerbus-Fahrer Bernd Andrissek und Joachim Prübusch gehörten. Barbara Degener von der Interessengemeinschaft lebendiges Oberholzen IglO sprach Begrüßungsworte, in die sie auch Heike Rode von der Solawi Oberberg einbezog – ebenfalls eine Reichshofer Initiative: zu solidarischer Landwirtschaft. Sie hat am Kräuterhaus eine Lebensmittel-Abholstation für ihre Wiehler Mitglieder eingerichtet. Transportiert werden die Solawi-Erzeugnisse per E-Fahrzeug, dem „Oberholzener Bürgerauto“, das der IglO-Verein über ein Crowdfunding-Projekt finanziert, gefördert durch die Volksbank Oberberg. Andreas Ulrich von der Volksbank war mit einem symbolischen Scheck über 8009 Euro vor Ort.

Alternative Mobilität stand also im Mittelpunkt der Veranstaltung. „Als Kommune muss man das Thema Mobilität umfassend denken“, sagte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, „da hören innovative Lösungen nicht an der Gemeindegrenze auf.“ Auch ehrenamtlich organisierten Angeboten wies er in diesem Zusammenhang große Bedeutung zu: „Vielfältige Möglichkeiten zur Mobilität sind entscheidend für die Attraktivität des ländlichen Raums“, so der Bürgermeister.

Johannes Heister unterstrich seitens des BürgerBus-Vereins die Bereitschaft, das Angebot weiter auszubauen. „Wir können auch den Raum Drabenderhöhe bedienen, wenn wir genügend Fahrerinnen und Fahrer finden“, erklärte er. Derzeit sind drei aus Wiehl kommende Fahrer für den Reichshofer Bürgerbus tätig. Seit gut einem Jahr wird die Mittwochs-Tour zum Wochenmarkt jetzt angeboten, „rund 85 Prozent der Fahrgäste sind Wiehler“, resümierte Johannes Heister.

Maximal acht Personen finden im Bürgerbus Platz – eine Kapazität, die während des zweiten Abschnitts der Strecke noch längst nicht ausgelastet ist. Klaus Schaffranek, 1. Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Marienhagen-Pergenroth, ist dennoch froh über das Angebot. Ihm und den weiteren Aktiven geht es nun darum, verstärkt die Werbetrommel für den BürgerBus zu rühren – als Baustein eines umfassenden Mobilitätskonzepts.