Dringend Hilfe für Nicaragua gesucht

(18. November 2020) Die Wiehler Initiatoren des Ometepe-Projekts, Monika und Michael Höhn, schlagen Alarm: Nach zwei Hurrikanen wächst das Leid in Nicaragua.
Dringende Hilfe benötigen die Menschen auf der Insel Ometepe. Foto: Ometepe-ProjektDringende Hilfe benötigen die Menschen auf der Insel Ometepe. Foto: Ometepe-Projekt Erschütternde Fotos und Berichte aus Nicaragua erreichen die Initiatoren des Ometepe-Projektes Nicaragua, Monika und Michael Höhn. „Viel schlimmer konnte es nicht kommen“, sagen die Eheleute Höhn. „Bereits der erste Hurrikan Eta vor 14 Tagen hatte Verwüstungen angerichtet. Menschen mussten evakuiert werden und verloren das wenige, das sie in diesem armen Land ohnehin nur noch zur Verfügung hatten.“

Nun erreichte der zweite Hurrikan Iota das Land, von dem besonders der Norden betroffen ist. Auch er hinterließ verheerende Schäden. Die Auswirkungen des Hurrikans haben sich mit starken Regenfällen und Überschwemmungen auch auf Ometepe bemerkbar gemacht. „Von der Insel erhalten wir Nachrichten, dass die Kommunikation und die Stromleitungen unterbrochen sind. Bäume sind umgestürzt und blockieren Straßen und Wege. Und wieder trifft es am heftigsten die Ärmsten in ihren Hütten und Schlichtunterkünften. Wir hoffen nicht, dass die befürchteten Schlamm-Massen vom Vulkan Maderas zur Evakuierung einiger Familien auf Ometepe führen werden, wie es schon 1998 beim Hurrikan Mitch der Fall war. Wohin sollen die Menschen?“

Der Bedarf an medizinischen Hilfsmitteln wird wieder ansteigen. Viele Menschen erkranken an grippalen Infekten. Sie haben keine Möglichkeit, die Feuchtigkeit zu bekämpfen. Nicht alle Familien haben ihre Reisvorräte in Sicherheit bringen können. Und der Hunger wird zurückkehren. Die Fähre hat ihren Betrieb eingestellt, sodass es keine Möglichkeit geben wird, das einzige Krankenhaus auf dem Festland in Rivas zu erreichen. Hinzu kommen die Corona-Pandemie und die Auswirkungen der bürgerkriegsähnlichen Situation seit dem 18. April 2018, wovon sich das Land bis heute nicht erholt hat. Die Wirtschaft ist seitdem zusammengebrochen. "Die Katastrophe ist in fast ganz Nicaragua, " teilte der pensionierte Bischof von Granada, Bernhard Hombach, aktuell mit.

Im Moment ist das Ausmaß der konkreten Hilfe aufgrund der unterbrochenen Kommunikation noch nicht genau einzuschätzen, da chaotische Zustände herrschen. Es gilt abzuwarten, wie die verschiedenen Hilfsorganisationen ihre Einsätze koordinieren. Zu gegebener Zeit erfolgt dann ein konkreter Spendenaufruf.