Musikschul-Geburtstag „40-1“ mit Schülerkonzerten

(5. Oktober 2021) Nach eineinhalb Jahren hauptsächlich digitalem Unterricht konnte nun endlich wieder ein Schülerkonzert der Musikschule der Homburgischen Gemeinden stattfinden. Im Burghaus Bielstein zeigten am ersten Oktober-Samstag die Schülerinnen und Schüler ihr Können.
Emma, Greta und Theo aus der musikalischen Früherziehung traten mit selbstgemachten Rasseln auf. Fotos: Vera MarzinskiEmma, Greta und Theo aus der musikalischen Früherziehung traten mit selbstgemachten Rasseln auf. Fotos: Vera Marzinski Musikschulleiter Dr. Dirk van Betteray betonte „Es geht nicht darum, ob die Töne richtig oder falsch sind, sondern dass sie von Herzen kommen“. Mit viel Spaß und manchmal auch reichlich Lampenfieber standen alle auf der Bühne. Mira Caputo holte gleich am Anfang die Jüngsten dorthin: Emma, Greta und Theo mit selbstgemachten Rasseln aus der musikalischen Früherziehung sangen „Was müssen das für Bäume sein“. Es folgten vier Musikschülerinnen mit ihren Blockflöten – ein Instrument, das wohl fast jeder als erstes lernt – mit „Heut ist ein Fest bei den Fröschen am See“ und einem mehrstimmig dargebotenen irischen Volkslied.

Ihre Violinschülerinnen und -schüler stellte Claudia Fritz vor. Zum Start eine langsame „Sarabande“ und „Der Mond ist aufgegangen“. Teilweise mit Begleitung der Lehrerin, oder so wie Mateo, der seit fünf Jahren Unterricht nimmt und „Willow Water“ spielte. Außer den Lernenden und ihren Familien konnten auch Interessierte an diesem Tag einen Eindruck von Instrumenten und Ensembles bekommen und mit den entsprechenden Lehrkräften ins Gespräch kommen. In Blöcken mit kurzen Lüftungspausen – Zugang war nur mit 3G wegen der Coronaauflagen erlaubt – ging es Schlag auf Schlag. So spielte bei Klavierlehrerin Irina Unruh ihr Schüler Tom auf dem großen Flügel. Und das nach erst einem Jahr Unterricht.

In Teil zwei ging es mit den Blechbläsern weiter. Lehrer Johann Salmen begann mit einem fulminanten Quintett, das Sätze von Georg Philip Telemann spielte. Mia und Adrian, beide noch Grundschüler, spielten erstmals vor auf ihren Trompeten. Zudem war ein „Westernporträt“ auf dem Euphonium mit dabei und Quintettmitglied Christian begeisterte mit seinem Trompeten-Solo „Concert Etude“. Divertimentos oder eine Gavotte von Georg Friedrich Händel waren ebenso dabei wie „Summertime“ von Gershwin auf dem Bariton. Das Querflöten-Ensemble von Kerstin Withöft spielte mehrere Spirituals wie „Swing low, sweet chariot“ und „Nobody knows the trouble I’ve seen“ im Ensemble. Anschließend ging es an den großen Flügel für die Schülerinnen und Schüler von Lioba Donner. Emma hatte unter anderem Schubert dabei und drehte beim Ragtime-Stück richtig auf. Melancholische Stücke oder auch mal eins von Pipi Langstrumpf oder ein alter deutscher Tanz sowie eine kleine finnische Romanze bot die Klavierklasse in Einzelvorträgen. Und fürs Beethovenjahr hatten sie teilweise Stücke geübt – davon konnten sie nun einige vortragen. Die Chorakademie hatte vielfältige Lieder im Gepäck.Die Chorakademie hatte vielfältige Lieder im Gepäck. Veeh-Harfen klangen im nächsten Block durch den Saal im Burghaus. Levente und Nicole von der Helen-Keller-Schule spielten am Anfang. Danach zeigte Jolana ihr Können, bevor das Veeh-Harfen-Ensemble unter Leitung von Silvia Lenzing den "Herbst" aus den Jahreszeiten von Vivaldi musizierte. Drei Schülerinnen hatte Gesangslehrerin Nicole Kröger dabei, die bei ihr Gesang im Pop-Bereich lernen. Erstmals öffentlich und mit Mikrofon präsentierten Emely und Jasmin „Mad world“ sowie Liv einen Song von Adele – alle drei mit viel Ausstrahlung und sehr tonsicher. Zum Schluss als letzten Block gab es einen Wechsel zwischen Chorgesang und Jazzband.

„Work Song“ präsentierte „Red Clay“, die Jazz-Band der Musikschule – sehr erdig und kraftvoll. Hier spielen fünf Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Henning Wolter. Es folgte von einem argentinischen Jazzpianisten „Some time ago“ und es fehlte an diesem goldenen Herbsttag natürlich nicht das „Autumn leaves“ bei den Jazzern. Einen Kanon aus Israel hatte die Chorakademie im Gepäck sowie ein Lied vom Stinktier. Die Musikschullehrerinnen Mira Caputo und Simone Riebe-Nestler boten noch ein besonderes Gesangs-Solo, bevor die Chorakademie Lust machte auf das Musical „Kwela, Kwela“, für das bereits seit September immer dienstags intensiv geprobt wird – und auch noch weitere Kinder ab dem zweiten Schuljahr mitsingen können.

Das Afrika-Musical ist eine Verbindung aus Klimaproblematik und der Konferenz der Tiere, wie Musikschulleiter Dr. Dirk van Betteray erklärte. Nach fünf Stunden abwechslungsreichen Konzerten könne van Betteray nur sagen: „Wir sind wieder in der Realität angekommen nach eineinhalb Jahren digital.“ Digital gibt es allerdings ein großes Beethoven-Projekt – „ta, ta, ta taaaaa“ oder „Beethoven ganz Chor“ im Rahmen von BTHVN2020 – , was auf der Musikschulhomepage www.mdhg.de unter Aktuelles zu finden ist. Dies wird unter anderem – ebenso wie das Schülerkonzert am Samstag – von der „Bürgerstiftung Wiehler Kulturgüter“ unterstützt. Die Musikschule freut sich über neue Schülerinnen und Schüler sowie über Spenden, um solche Projekte auch weiterhin umsetzen zu können.

Vera Marzinski