„Anders“ machen Popmusik auf Deutsch - und das ohne Instrumente. „Wir machen alles live, kein Schlagzeug, kein Playback – nur ein Loopmikrofon“, betonen sie. Mit dem Loop ersetzen sie auch derzeit das Mitsingen des Publikums, dass ja aufgrund der Regelungen höchstens Summen darf. Beatboxen vom Feinsten erlebten die Gäste beim Beatbox-Solo von Johannes Jäck, bevor sie alle fünf ihr „Fernsehmedley“ präsentierten. Mit Melodien von der „Tagesschau“, „Pretty Woman“ bis zu „Heidi in den Bergen“ gab es auch Werbung und Dokumentationsfilm-Kommentare. Eben genauso, wie es sich anhört, wenn man mal durchs Programm zappt. Die eingängigen Melodien und smarten Texte der mittlerweile fünf Studenten aus Freiburg sind immer gepaart mit Augenzwinkern und Selbstironie. Moderne Arrangements und eine Bühnenshow mit ausgefeilten Choreographien vervollständigen das Bild. „Jungs die singen“, „Lichter der Stadt“ – damit sei natürlich Freiburg gemeint -, „Nachts nackt“, „Komm’n und geh’n“, heißen u. a. die Stücke, die sie mitgebracht haben. „Alles wird gut“ haben sie gerade mit einem Video veröffentlich. Obwohl die Nummer schon etwas älter ist, passt der Text gut in die aktuelle Zeit. „Man muss nicht immer sofort die passende Lösung für die eigenen Probleme oder die der Mitmenschen haben. Für den Anfang reicht ein offenes Ohr und ein mutmachendes Wort“.
„Anders“ haben sich auch überregional einen Namen gemacht. So spielte die Band bereits im Vorprogramm von Revolverheld, Altmeister Heinz Rudolph-Kunze oder Indie-Rocker Thees Uhlmann. Auf Einladung des Goethe-Instituts tourte die Band zum Jubiläum des Élysée-Vertrags mehrere Wochen als Botschafter eines jungen und lebendigen Deutschlands durch Frankreich und die französischsprachige Schweiz. Gut, dass die Fünf sehr kreativ sind. Die Freiburger a-capella-Band hat mit dem „Plauscharrest“ einen eigenen Podcast gegründet, auf dem die Fünf sich untereinander, aber auch mit ihren Fans austauschen und sie an ihrem „Corona-Bandalltag“ teilhaben lassen konnten und können.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski